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Energie: Altbausanierung leicht gemacht

Das Projekt „Altbauneu“ soll erste Anlaufstelle für Hauseigentümer sein, die ihr Gebäude modernisieren lassen wollen. Unabhängiges Internetportal zeigt Fördermöglichkeiten und Experten vor Ort.

Foto: Jörg Fruck

In Zeiten stetig steigender Energiekosten für Heizung, Strom und warmes Wasser werden gut gedämmte Häuser und Wohungen immer wichtiger. Doch wo kann ich mich als Eigentümer kompetent und unabhängig zu energetischer Gebäudesanierung beraten lassen? Das Projekt „Altbauneu“ (www.alt-bau-neu.de/witten) soll dafür ab sofort die erste Anlaufstelle für alle Wittener sein, die ihr Haus modernisieren wollen.

Das Beratungsangebot wird zentral von der Energieagentur NRW koordiniert und lokal umgesetzt. Das Internetportal umfasst bisher elf Kommunen und sieben Kreise und erreicht somit etwa 35 Prozent aller NRW-Bürger. In Witten sitzen neben der Stadt auch die Sparkasse, die Kreishandwerkerschaft und der Bund Deutscher Baumeister (BDB) mit im Boot. „Das sind fünf starke Partner“, sagt Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke, „die eine lokale, unabhängige und neutrale Beratung aus einer Hand ermöglichen. Wir wollen die Leute ermutigen, in ihre Bestandsimmobilien zu investieren.“Rund 46 000 Haushalte gibt es in Witten. Etwa drei Viertel davon sind vor 1979 erbaut worden, als die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft getreten ist. Rechnerisch gebe es ein mögliches Sanierungsvolumen von fast 500 Millionen Euro. „Es ist also ein erheblicher Markt vorhanden“, so Bradtke weiter.

Sanierungshemmnisse abbauen

Auf dem Internetportal finden interessierte Eigentümer privater Wohngebäude Wissenswertes zur Altbaumodernisierung, zu Fördermöglichkeiten sowie Energieberater, Handwerker und Architekten vor Ort. „Hier können sich alle Handwerksbetriebe, die sich mit energetischer Sanierung befassen, eintragen lassen“, sagt Markus Dürscheidt. „Das ist eine qualitative Vorauswahl, die beispiellos ist“, ergänzt Jörg Dehne, Geschäftsführer des gleichnamigen Sanitär- und Heizungsunternehmens angesichts der unüberschaubaren Flut von Anzeigen im Internet.

Hier setzt das Projekt an und will Abhilfe schaffen. „Wir wollen Sanierungshemmnisse abbauen“, sagt Lale Küçük von der Energieagentur NRW. Wichtig sei, immer das ganze Gebäude zu betrachten und nicht nur einzelne Teile wie etwa eine kaputte Heizung. Nicht zuletzt Vermieter sollen ermuntert werden, langfristige Werte zu schaffen, sagt Architekt Thomas Sebralla vom BDB. „Die Leute stimmen mit den Füßen ab“, sagt Markus Bradtke. Wenn die Nebenkosten zu sehr in die Höhe schießen, seien Wohnungen auf einem Markt wie in Witten, auf dem das Angebot die Nachfrage übersteigt, nicht mehr vermietbar.

Sparkasse fördert Projekt mit Sonderkrediten

Das Projekt „Altbauneu“, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist, findet nicht nur im Internet (www.alt-bau-neu.de/witten) statt. Die Beteiligten wollen im Laufe der Zeit in allen Stadtteilen Präsenz zeigen und Interessierte informieren. Los geht’s im Oktober in Stockum. Die Sparkasse Witten hat für die drei Jahre ein Sonderkreditprogramm mit einem Volumen von 15 Millionen Euro aufgelegt und fördert Sanierungsmaßnahmen zwischen 10 000 und 100 000 Euro. Bedingung ist aber, dass die Arbeiten von Wittener Firmen ausgeführt werden müssen.

Quelle: derwesten.de, 29.08.2013, Andreas Bartel

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