Stadt Oberhausen

Kohleheizung mit Fördermitteln gegen energieeffiziente Alternative tauschen

Voraussichtlich Ende 2018 schließen die letzten deutschen Steinkohlebergwerke in Bottrop und Ibbenbüren. In Deutschland wird dann keine Steinkohle mehr gefördert. Damit wird auch die Gratislieferung als Lohnbestandteil für aktive und ehemalige Ruhrkohle-Beschäftigte - das Kohle-Deputat - eingestellt. „Besitzer einer Kohleheizung müssen sich entscheiden, ob sie Importkohle kaufen oder auf eine moderne Heizung umsteigen wollen – zum Beispiel einen energieeffizienten Gasbrennwertkessel oder eine klimafreundliche Holzpelletheizung“, sagt Dipl.-Ing. Martina Zbick, Energieberaterin der Verbraucherzentrale in Oberhausen. Entschließen sich diese Hausbesitzer dafür, ihre Heizung auszutauschen, können sie staatliche Förderprogramme des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beziehungsweise der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nutzen, weiß die Energieexpertin.

Seit dem 1. Januar 2016 bekommen Verbraucher beim Wechsel von einer Kohle- zu einer Pelletheizung vom BAFA einen Bonus von 20 Prozent auf die bereits seit einiger Zeit erhältliche Grundförderung. Weiter gibt es einen pauschalen Zuschuss von 600 Euro, wenn alle erforderlichen Maßnahmen zur Heizungsoptimierung umgesetzt werden. Für den Einbau zum Beispiel einer Pelletheizung mit Pufferspeicher und eine Solarthermieanlage mit zwölf Quadratmetern Kollektorfläche erhalten Hauseigentümer vom BAFA dadurch einen Zuschuss in Höhe von 7.800 Euro. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: 6.000 Euro Grundförderung plus 1.200 Bonus plus 600 Euro pauschaler Zuschuss. In Nordrhein-Westfalen ist es möglich, zusätzlich über das Förderprogramm progres.nrw einen Zuschuss von 3.580 Euro zu beantragen. Insgesamt ergibt sich somit für eine Pelletheizung mit Solarthermieanlage ein Zuschuss von 11.380 Euro.

Den Ersatz einer Kohleheizung durch einen Gasbrennwertkessel fördert die KfW. Möglich ist hier die Förderung über einen Kredit mit einem Tilgungszuschuss von 12,5 Prozent zur Darlehenssumme bzw. maximal 6.250 Euro (Programm www.kfw.de/152) oder ein Zuschuss in Höhe von 15 Prozent bzw. maximal 7.500 Euro zu den Investitionskosten (Programm www.kfw.de/430). „Welches Förderprogramm sich am meisten auszahlt, muss der Hauseigentümer individuell ausrechnen“, sagtZbick. In jedem Falle lohne es sich, eine Kohleheizung durch eine moderne Heizungsanlage zu ersetzen – für Mensch und Umwelt. Kohleheizungen stoßen sehr hohe Mengen CO2 aus und schaden so dem Klima.

Ein Tipp für Verbraucher, die mehr darüber erfahren möchten, wie sie ihr Gebäude energetisch fit machen und welche weiteren Fördermöglichkeiten es gibt: Die Energie-Expertinnen und Energie-Experten der Verbraucherzentrale kommen für eine Energieberatung auch zu den Ratsuchenden nach Hause. Gefördert wird die Beratung von derStadt Oberhausen, vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union. Die 90-minütige „Energieberatung bei Ihnen zu Hause“ kostet daher nur 60 Euro und kann telefonisch unter 0208 / 911 086 30oder an der Hotline unter 0211 / 33 996 555 sowie im Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung gebucht werden. Die BeratungsstelleOberhausen in der Paul-Reusch-Str. 34 nimmt natürlich auch Terminanfragen entgegen.